Die Stadt Noto liegt in einer Höhe von 165 m über dem Meeresspiegel an den Hängen des Meti-Hügels, ca. 37 km von Syrakus entfernt. Ihre vorwiegend bergige Umgebung wird vom Monte Alvéria beherrscht, auf dessen Hochebene sich einst das alte Noto erhob.
Das Gebiet um Noto besitzt eine erhebliche Bedeutung im Hinblick auf die Natur und umfaßt zwei Naturschutzgebiete, die neben der sensationellen barocken Baukunst dazu beitrugen, dass die Stadt von der UNESCO im Jahre 2002 in das Weltkulturerbe aufgenommen wurde.
Hauptmerkmal der Stadt ist sicherlich ihr barockes Erscheinungsbild aus dem 16. und 17. Jahrhundert, welches jedes Jahr zahllose Touristen anzieht. Es entstanden nach dem Erdbeben von 1693, bei dem Noto wie andere Städte komplett zerstört wurde, neben prunkvollen Palästen, "gefühlte" 30 Kirchen. Trotzdem liegt Noto noch weitab vom lärmenden Massentourismus und bietet seinen Besuchern eine echte typische sizilianische Atmosphäre.
Der hier abgebildete Duomo Santi Nicolò di Mira e Corrado von Noto ist erst seit 2007 wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Im März 1996 stürzte nach einem kleinen Erdbeben ein Teil der seitlichen Schiffe, das Mittelschiff und die komplette Kuppel ein. Es wurde mit der teilweisen Zerstörung dieser majestätischen Barockkathedrale ein Zeichen für den jahrzehnte langen ruinösen Zustand der gesamten Stadt gesetzt.
Wissenswert ist, dass die Architekten bei der Konstruktion der Stadt alle drei Hauptstraßen von Ost nach West haben verlaufen lassen, damit die Morgen- und die Abendsonne die Gebäudefassaden intensiv in honiggelbem Licht leuchten läßt. Des weiteren war jede der drei Hauptstraßen einer gesellschaftlichen Schicht vorbehalten: Via Cavour schmücken Palazzi des Adels, den Corso Vittorio Emanuele Kirchen sowie städtische Repräsentationsbauten. In der Via Ducezio stehen die Häuser des einfachen Volkes.
Etwa zehn Kilometer von der heutigen Stadt Noto entfernt erhob sich das 448 v.Chr. von König Duketios gegründete antike "Neeton". Man betritt das antike Noto durch die Porta Aurea. Rechts erheben sich die Überreste der Burg mit dem 1431 gebauten mächtigen Hauptturm. Die restliche Stadt, die sich sehr weit über ein Hochplateau erstreckt, erahnt man zwischen den Sträuchern entlang der früheren Hauptstraße. Zu bewundern sind Überreste des alten Krankenhauses San Martino, des ehemaligen Palastes der Barone von Belluria, der Jesuitenkirche Chiesa Madre.
... und wer nun so gar nicht mit alten Steinen kann, der wird sicherlich durch den sagenhaften Blick ins Carosello-Tal und auf die Valle dei Platani, dem Durbo-Tal, entschädigt.
Achtung! Die Straße von Noto nach Noto anticá ist sehr serpentinenreich und den letzten Kilometer fährt man eigentlich nur einspurig. Zum Glück gibt eine 180°-Kurve ganz guten Einblick auf das, was einem entgegenkommt. Ansonsten: Rückwärts fahren!