Der Name des Ortes Ispica, Provinz von Ragusa, kommt von dem Wort Ispra und wurde während der römischen Epoche Ispicae Fundus genannt. Auch in Ispica wütete 1693 das schwere Erdbeben, welches zu einer vollständigen Zerstörung der Stadt führte. Das Stadtzentrum wurde daraufhin an einer etwas höher gelegenen Stelle, etwa 691 Meter über dem Meeresspiegel, wieder aufgebaut.
Bis 1935 hieß die Stadt auch Spaccaforno.
Wie in Noto waren nach dem Erdbeben auch hier Architekten am Werk, die den neuen Stadtkern gitternetzartig anlegten.
Sehenswert sind in Ispica die Kirche Basilicata Santa Maria Maggiore samt vorgelagertem gleichnamigen Platz und der Parco Archeologico della Forza, ein archäologischer Park, der sich in der Cava d´Ispica befindet. Auf Grund archäologischer Ausgrabungen, prähistorischer Funde verschiedener Gegenstände unter anderem aus der Bronzezeit, stellte man fest, dass Ispica bereits in der Steinzeit bewohnt gewesen sein muss. Im Mittelalter wurde die Stadt über eine 60 Meter lange unterirdische Treppe mit Wasser versorgt. Während der Blütezeit lebten hier etwa 2.000 Menschen.
Die bedeutenste unter den Schluchten der Hybläischen Kalktafel ist die oben bereits erwähnte 13 km lange, wildromantische Cava d´Ispica, die sich durch die Orte Rosolini und Ispica bis nach Mòdica zieht. Hier sollen bis zum verheerenden Erdbeben im Jahre 1693 über 5000 Menschen in hunderten zum Teil mehrgeschossigen in den Fels geschlagenen Grotten gelebt haben. Diese Höhlen dienten schon davor abwechselnd als Wohn- und Begräbnisstätten: In prähistorischer Zeit wurden sie bewohnt, darauf deuten die vielen Felsenmalereien hin, die Sikuler nutzten sie als Nekropoden, die Christen als Katakomben und im Mittelalter wurden sie erneut bewohnt. Die eindrucksvollsten Hinterlassenschaften aus der Vorgeschichte sind die Grotta Cadute und die byzantinische Felskirche San Nicola.