Nichts Genaues weiß man nicht ... die einen sagen, er ist 3.323 m hoch, die anderen meinen, es sind 3.350 m. Wiederum Dritte beharren auf 3.369 m. Ist aber auch egal, der höchste und zur Zeit aktivste Vulkan Europas ist er sowieso ... der Ätna, im Italienischen Etna oder liebevoll auch Mongibello genannt. Ein weiteres Weltnaturerbe, welches im Jahr 2013 von der UNESCO in deren Liste aufgenommen wurde. Trotz Weltnaturerbe darf man nicht unerwähnt lassen, dass der Etna mit seinen 25 Mio Tonnen Kohlendioxid, die durch ihn jährlich in die Atmospähere entweichen, mit zu den größten Luftverschmutzern der Erde gehört.
Schon während des Fluges, spätestens aber von Catania aus kann man ihn sofort nach Landung auf dem Flughafen sehen, wenn das Wetter klar ist. Dann zeigt er sich von seiner besten Seite, meist mit einer Mütze auf, entweder im Frühling und Herbst in Form von Schnee"resten" oder Neuschnee oder in Form von Dampf, der aus dem Krater tritt. Und eigentlich dampft er immer ...
Mehrere erloschene Krater, die sich um die eigentlichen, in weiterer Entfernung befindlichen Hauptkrater tummeln, laden zum Bestaunen, Beklettern und Umrunden ein. Sie zu erreichen ist noch relativ einfach. Zwei von ihnen kann man direkt zu Fuß von der Bergstation Funivia dell´Etna erklettern, sie liegen in ca. 2.700 m Höhe. Wer höher hinaus möchte, also dem eigentlichen aktiven Hauptkrater mit seinen zahlreichen Nebenkratern ganz nah sein weil, muss entweder gut zu Fuß sein oder er nimmt einen der geländegängigen Kleinbusse.
Die Etna"besteigung" vom Süden aus beginnt in einer Höhe von etwa 1.920 m, in der Nähe des 1893 entstandenen Silvestri-Kraters (crateri silvestri). Hier befindet sich das Rifugio Sapienza Sud, ein Schutzhaus des Alpenvereins, mit Übernachtungsmöglichkeiten, des Weiteren das ganz sicher höchste Hotel Siziliens, Hotel Corsaro, einige Restaurants, viele Kioske, Souvenirläden und mehrere Pakplätze. Ab hier geht es nur noch zu Fuß oder mit der Seilbahn weiter, das Auto muss auf einem der Parkplätze bleiben. Um kein nächträgliches Ticket zu kassieren, bitte eigenständig einen Parkschein in einem der "tabacchi" kaufen, geht für einen halben oder einen ganzen Tag. Tipp: Auf dem Parkplatz direkt unter der Seilbahn-Talstation brauchten wir im 2014 dem Parkplatzwächter nur so viel zu zahlen, wie wir wollten.
Weiter geht es mit der Seilbahn Funivia dell´Etna bis auf 2.504 m. Von hier fahren dann die oben erwähnten Minibusse und auch kleinere Jeeps die letzten 400 Höhenmeter bis zum Torre di Filosofo auf 2.920 m. Für einen Fußmarsch ab Bergstation sollte man je nach Kondition gute 2 Stunden für den Aufstieg und 1,5 Stunden für den Abstieg einplanen, bitte dabei an die alpine Höhenlage denken und nicht ohne festes Schuhwerk, dem Wetter angepasste, vor allem winddichte Kleidung, Sonnencreme und -brille und ausreichend Trinken aufbrechen. Bitte auch erkundigen, wann die letzte Talfahrt der Seilbahn ist! Beim Lösen der "Biglietti" an der Talstation die Tickets für die Minibusse gleich mitbuchen, oben kann man diese nicht nachlösen. Die Preise für Berg- und Talfahrt Seilbahn lagen im Juli 2014 bei mittlerweile € 30 pro Erwachsenen, für die Busse zahlt man in etwa noch einmal den gleichen Betrag. Tages-Touren und Führungen sind auch bereits ab dem Rifugio Sapienza Sud möglich.
Ohne Führung (guida) geht es in knapp 3.000 m Höhe nur bis zum Halte- und Wendeplatz der Busse, dieser Bereich kann als ungefährlich eingestuft werden, ein Netz aus 50 seismischen Stationen umgeben und überwachen die Aktivitäten des Etna. Dementsprechend bitte die Absperrungen und Warnschilder, die ab hier der Sicherheit wegen aufgestellt sind, NICHT ignorieren ... auch wenn der Nervenkitzel und die Neugierde noch so groß sind!
Fast jedes Jahr befindet sich der Park- und Wendeplatz der Busse und Jeeps an einer anderen Stelle, im Oktober 2013 gab es genau wie auch schon Jahre zuvor eine Schutzhütte am Torre di Filosofo. Die damalige aus Stein wurde am 6.12.2002 von einem vulkanischen Bombenhagel komplett zugedeckt, die hölzerne aus dem Jahr 2013 war ebenfalls im Juli 2014 verschwunden, entweder von frischer Lava verschlungen oder als reine Vorsichtsmaßnahme bereits im Winter 2013/14 abgebaut. Nichts Genaues weiß man nicht ...